Sensation an der Bratsche
Die internationale Presse sprach von einer Bratschen-Sensation, als 2018 der damals 24-jährige Chinese Diyang Mei den ersten Preis samt Publikumspreis beim Münchner ARD-Wettbewerb gewann. Zusammen mit dem Pianisten Oliver Triendl gibt Diyang Mei, der von den Münchner Philharmonikern als neuer Solo-Bratscher engagiert wurde, nun sein Debüt beim Ebersberger Klavierzyklus. Das Konzert findet statt am Sonntag, 19. Januar, um 17 Uhr im Alten Kino Ebersberg.
Johannes Brahms' romantische Sonate in Es-Dur und die folkloristisch inspirierte Sonate von Bohuslav Martinů bilden den Rahmen um eine spannende Programmdramaturgie farbenreicher Kleinformen und musikalischer Entdeckungen: Neben der letzten, 1985 in Paris entstandenen Miniatur des polnischen Komponisten Alexandre Tansman mit dem Titel "Alla Polacca", erklingt in der Sonate von Martinůs ungarischem Kollegen Tibor Harsányi ein weiteres Werk eines ehemaligen Pariser Exilanten, das durch die Folklore seines Heimatlandes geprägt wurde. Ein berühmtes Volkslied aus Südchina verarbeitet wiederum die 1988 entstandene Miniatur "The Stream Flows" für Viola solo des führenden chinesischen Komponisten Bright Sheng, dessen internationale Karriere unter anderem von Leonard Bernstein gefördert wurde. Einen subtilen Dialog umfassen dagegen die "Songs without words" des amerikanischen Komponisten Matthew Tommasini: der zweite Satz seiner im Jahr 2000 entstandenen Sonate für Viola und Klavier, die der Schüler Bright Shengs 2018 noch einmal überarbeitete.
Diyang Mei wurde 1994 in China geboren und besuchte ab 2005 die Schule des Central Conservatory of Music in Peking. Später studierte er bei Hariolf Schlichtig an der Musikhochschule in München und gewann diverse Wettbewerbe. Der erste Preis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD 2018 im Fach Viola, darüber hinaus der Publikumspreis sowie mehrere Sonderpreise, legten den Grundstein der künstlerischen Laufbahn von Diyang Mei. 2019 erschien bei Genuin sein erstes Solo-Album mit den Gattungsschwestern Chaconne und Passacaglia in Werken von Bach, Biber, Hindemith, Britten und Ligeti. Daneben konzertierte Diyang Mei als Solist mit diversen namhaften Orchestern sowie auf etlichen Festivals. Zu seinen Kammermusikpartnern zählen Lena Neudauer, Günter Pichler, Maximilian Hornung, Ana Chumachenco, Christoph Prégardien, Wenn Sinn Yang, Martin Ostertag, Dag Jensen und Nobuko Imai.
Meis' Konzertpartner in Ebersberg dürfte dem hiesigen Publikum bestens bekannt sein: Der Pianist Oliver Triendl ist seit 2003 Künstlerischer Leiter des Kulturvereins Zorneding-Baldham und etablierte sich in den vergangenen Jahren als äußerst vielseitige Künstlerpersönlichkeit. Rund 100 CD-Einspielungen belegen sein Engagement für seltener gespieltes Repertoire ebenso wie seinen Einsatz für zeitgenössische Werke. Karten können online unter www.kulturverein-zorneding-baldham.de platzgenau gekauft werden, Fragen beantwortet Heide Schneider unter (08106) 221 54.